Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schlachthof in Laatzen

Trotz laufender staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen kehren die ersten Großkunden zum Schweineschlachthof in Laatzen zurück.

Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Oldenburg hat die Ermittlungen gegen den Schlachthof der Leine-Fleisch GmbH in Laatzen aufgenommen. (AZ 1102 Js 76225/18) Das Deutsche Tierschutzbüro zeigt sich daher verwundert, dass viele Großkunden des Schweineschlachthofs schon jetzt die Geschäftsbeziehungen wiederaufnehmen, obwohl die staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Tierquälerei gegen den Betrieb weiterhin laufen. Laut Medienberichten beziehen Aldi, Kaufland und Wurstbasar schon jetzt wieder Fleisch von dem niedersächsischen Schlachthof. Auch die Supermarktkette Real hat angekündigt, ab Januar wieder Schweinefleisch aus Laatzen einzukaufen. Die Unternehmen hatten die Kooperationen mit dem Schlachthof Mitte November ausgesetzt, nachdem das Deutsche Tierschutzbüro Fälle von Tierquälerei in dem Betrieb aufgedeckt hatte und bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht hatte. „Es ist schon sehr irritierend, dass viele Unternehmen nicht einmal die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten und schon jetzt wieder von der Leine-Fleisch GmbH Waren beziehen. Wir sind der Meinung, dass sie ihrer Verantwortung gegenüber dem Tierschutz damit nicht gerecht werden“, kritisiert Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Die Tierrechtsorganisation hatte Mitte November Videomaterial, das von Aktivisten im Herbst 2018 durch versteckte Kameras aufgenommen und an das Deutsche Tierschutzbüro übergeben wurde, aus dem Schlachthof in Laatzen veröffentlicht. Auf den Bildern sieht man, wie eine Vielzahl von Schweinen verbotenerweise bis zu 40 Mal mit Elektroschockern malträtiert und gequält werden, während sie keine Möglichkeit zur Bewegung haben. Das Deutsche Tierschutzbüro hatte die Zustände bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Oldenburg, dem zuständigen Veterinäramt und beim Ministerium in Hannover zur Anzeige gebracht. Bei diesem Fall war auffällig, dass der Schlachthof laut eigener Aussage Videoüberwacht ist und somit bereits umgesetzt hat, was in Niedersachsen und bundesweit momentan diskutiert und von der Politik gefordert wird. Der Schlachthof ist damit ein Beweis dafür, dass auch eine selbstverpflichtende Überwachung von Schlachthöfen durch Videokameras keine funktionierende Lösung ist und Tierquälerei nicht verhindert.

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Bildmaterial aus dem Schlachthaus auf Anfrage.

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